Dank an die Aktiven: Spritzenzehr im Feuerwehrhaus
Florian Wieland neuer Feuerwehrkönig
Viel Dank und Anerkennung, ein wenig Rechenschaft, intensiver Gedankenaustausch und natürlich
ein gutes Essen: Mit der Einladung zur traditionellen "Spritzenzehr" gegen Ende des Jahres
würdigte die Stadt Dissen wieder das Engagement der aktiven Mitglieder ihrer Freiwilligen Feuerwehr.
"Für den ehrenamtlichen Einsatz für die Menschen in Dissen und der Region ringsum gebührt Ihnen
aufrichtiger Dank", betonte Bürgermeister Hartmut Nümann. Im Feuerwehrhaus sah er sich einer knappen
Hundertschaft, bestehend aus den Aktiven der Wehr, der Feuerwehr-Alters- und Ehrenabteilung, von
Angehörigen des Rates und der Verwaltung, des Bauhofes, von Polizei, Kirche, DRK und weiteren
Ehrengästen gegenüber. Das übergeordnete Feuerwehrgremium vertrat Kreisbrandmeister Cornelis van
de Water. Allen bescheinigte Nümann eine wohltuend gute Zusammenarbeit im abgelaufenen Jahr.
Sein besonderes Augenmerk richtete er dieses Mal auf die seit drei Jahren in Dissen aktiven
Sanitäter vor Ort, auch First Responder genannt. Es sind ehrenamtliche, gut ausgebildete Sanitäter,
deren Aufgabe es ist, im Ernstfall die Zeit bis zum Eintreffen des Notarztes oder Rettungsdienstes
zu überbrücken. Ihre Arbeit sei sehr wichtig, sagte der Bürgermeister, und erinnerte an die Explosion
bei Transthermos vor einigen Monaten. Zu diesen Sanitätern gehören Frederic Eck und Vaseetharan
Mohanarajah, beides aktive Feuerwehrmänner, sowie Holger Meyer-Sickendiek.
Noch bevor man sich dem leckeren Spanferkelbraten zuwandte, warf Stadtbrandmeister Ulrich Lindhorst
schon einen Blick auf die Spritzenzehr 2018. Er sei guten Mutes, dass bis dahin ein modernes
Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug HLF 20 als Ersatz für das inzwischen 27 Jahre alte
Tanklöschfahrzeug offiziell in Dienst gestellt werden könne. "Das gesamte Beschaffungsverfahren",
stellte er zufrieden fest, "lief von Anfang bis Ende wieder einmal reibungslos ab. Dissen ist
geradezu ein Paradebeispiel dafür, wie ausgezeichnet das Zusammenspiel zwischen Rat/Verwaltung und
Feuerwehr funktioniert. Hier ziehen alle an einem Strang - und nicht nur das: vor allem in eine
Richtung!"
Mit einigen Zahlen aus dem Jahresbericht wies Lindhorst auf das Einsatzgeschehen im abgelaufenen
Jahr hin. Demnach steuere die Wehr nach einem vergleichsweise ruhigen Jahr 2016 nun auf eine neue
Höchstzahl bei den Alarmierungen hin. "Im Schnitt ertönten alle 3,5 Tage unsere Funkmeldeempfänger,
das ist für eine Stadt mit gut neuneinhalbtausend Einwohner schon recht bemerkenswert", stellte er
fest, aber nicht alle Einsätze seien so spektakulär gewesen wie der bei Transthermos.
"Wie häufig die Feuerwehr zu Einsätzen unterwegs ist, nimmt die Öffentlichkeit wahrscheinlich gar
nicht wahr", meinte er, "dabei ist die Zeit, die von den Kameraden für Einsätze aufzuwenden ist,
nur ein Bruchteil, den der Dienst in der Wehr überhaupt in Anspruch nimmt". Das Spannungsfeld
zwischen den beruflichen Verpflichtungen, der Familie und dem Hobby einerseits und den Anforderungen
des zeitintensiven Ehrenamts Feuerwehr andererseits sei schon enorm. Das alles in Einklang zu bringen
gleiche oft einem Balanceakt auf dem Hochseil.
"Doch nur Dank dieses Engagements kann die Feuerwehr überhaupt einsatzfähig sein und ihren gesetzlichen
Auftrag erfüllen", fuhr er fort, "gerade deshalb ist es umso wichtiger, seitens des Trägers der Wehr -
also der Stadt Dissen - die Motivation der Kameraden zu fördern." Damit schlug er den Bogen zur
Spritzenzehr, denn die Stadt setze damit ein Zeichen, dass die von den Feuerwehrkameraden geleisteten
Dienste ausdrücklich anerkannt werden.
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Königs-Gruppenfoto 2017 (von links:) Ex-Schildputzer Johannes Kock, Stv. Stadtbrandmeister Hartmut
Kleekamp, Ex-Majestät Benjamin Weigelt, Feuerwehrkönig Florian Wieland, Co-Schildputzer Dennis
Lindhorst, Schildputzer Christian Simon und Stadtbrandmeister Ulrich Lindhorst.
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Das abschließende Schießen mit dem Luftgewehr auf den von Erwin Schulte wieder gebauten Holzadler um
die Würde des seit 1983 gesuchten "Feuerwehrkönigs" gewann Oberfeuerwehrmann Florian Wieland, der nun
als Florian I. und Nachfolger von Benjamin I. (Weigelt) die Silberkette trägt.
Als "Schildputzer" und quasi als Adjudant wählte er seinen Spindnachbarn Christian Simon. Doch damit
nicht genug und Novum: Als "Co-Schildputzer" steht ihm auch noch sein Kollege vom Bauhof, Dennis
Lindhorst, zur Seite.
[Text, Foto 1: Achim Köpp, Foto 2: Frederic Eck]
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