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Gefahrgutübung der Umwelteinheit "Südschiene"
in Dissen

Beim Rangieren auf einem Betriebsgelände am Westring ist Donnerstagabend ein mit Propangas beladener Lkw mit einem Lieferwagen zusammengestoßen und in Brand geraten. Die vom Pförtner des Betriebes über 112 abgesetzte Meldung "Schwerer Unfall am Westring mit Personenschaden" rief zunächst die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Dissen auf den Plan, die vor Ort feststellten, dass es sich um eine inszenierte "Gefahrgutübung" handelte.

Das vom stellvertretenden Stadtbrandmeister Hartmut Kleekamp und dem stellvertretenden Zugführer Joachim Quander ausgearbeitete "Drehbuch" hatte zum Inhalt, dass auch der Lieferwagen mit gefährlichen Stoffe in Behältern beladen war, bei denen es sich um Natriumhydroxid - ein Stoff, der schwere Verätzungen verursacht, sowie um ein organisches Peroxid, das ätzend und Brand fördernd ist - handelte.

Diese extreme Gefahrenlage, sowie der bewusstlos hinter dem Steuer des Lieferwagens liegende Fahrer, veranlasste die Einsatzleitung die so genannten "Umwelteinheit Südschiene" anzufordern. Bei dieser Einheit handelt es sich um einen interkommunalen Zusammenschluss, der schon seit fast 20 Jahren mit Erfolg praktiziert wird. Insbesondere bei Gefahrgutunfällen stoßen die einzelnen Wehren schnell an ihre personelle und technische Kapazitätsgrenze. Wegen des enormen Gefährdungspotenzials sind hier Spezialfahrzeuge und -geräte erforderlich.

Und die kamen schnell von den Wehren aus Bad Rothenfelde, Hilter, Borgloh, Bad Laer und Glandorf sowie von der Kreisfeuerwehr der Gerätewagen-Gefahrgut aus Belm, die Fachgruppe Dekontaminierung aus Wellingholz- hausen sowie die IuK-Gruppe mit dem Einsatzleitwagen. Vom DRK-Ortsverein Dissen-Bad Rothenfelde stand ein Rettungswagen bereit. So kamen insgesamt 19 Fahrzeuge und 112 Einsatzkräfte zusammen.

Da die Rettung von Menschen stets erste Priorität hat, zog ein mit Atemschutz ausgerüsteter Trupp der Dissener Wehr zunächst den bewusstlosen Fahrer aus dem Führerhaus des Lieferwagens. Parallel dazu wurde mittels des Monitors vom Tanklöschfahrzeug die Bekämpfung des Feuers am Lkw und die Kühlung der Gasflaschen in Angriff genommen, dann die Absperrung des Gefahren- bereichs durchgeführt und die so genannte "Schleuse" eingerichtet, in der nur Feuerwehrkräfte mit Atemschutz und Chemikalien-Vollschutzanzügen arbeiten dürfen. Dazu wurde die drei Einsatz- abschnitte Gefahrenabwehr, Dekontamination und Sicherung/Evakuierung gebildet.

Ziel dieser jährlich durchgeführten Übung sei es, die Strukturen für große Gefahrguteinsätze zu überprüfen und die Zusammenarbeit der beteiligten Einheiten zu verfestigen, teilte Dissens Stadtbrand- meister Ulrich Lindhorst als Einsatzleiter mit. "Vor allem erfordern Gefahrguteinsätze stets viel Geduld" erklärte er, "da das Anziehen der Vollschutzanzüge viel Zeit erfordert und die Arbeit in ihnen unter erschwerten Bedingungen - Tragen des Atemschutzgeräts, eingeschränkte Sicht, Kommunikation nur per Funk - erfolgt!"


Text und Fotos: Achim Köpp