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Gefahrgutübung der
Umwelteinheit "Südschiene" in Hilter

Zu ihrer Jahresübung traf sich am Dienstag, dem 30.06.2009 in Hilter die sogenannte Umwelteinheit "Südschiene", in der Einheiten aus den Südkreis-Feuerwehren Bad Laer, Bad Rothenfelde, Borgloh, Dissen, Glandorf und Hilter zur Bekämpfung von Gefahrgut- unfällen zusammengeschlossen sind.

Bei dem Übungsszenario wurde zunächst die Ortsfeuerwehr Hilter um 18:07 Uhr wegen des Auslösens der Brandmeldeanlage zur Müllumschlagstation im Ortsteil Hankenberge gerufen. Nach dem Eintreffen des Hilteraner Tanklöschfahrzeuges teilte der Betriebsleiter dem Gruppenführer mit, dass es in dem Sammelschacht für Restmüll ziemlich stinke und qualme. Außerdem vermisse er seinen Baggerfahrer.

Schnell wurde dem Gruppenführer klar: Es handelt sich nicht um einen Brandalarm, sondern um einen Einsatz mit gefährlichen Stoffen und Gütern. Umgehend wurde auf die Alarmstufe 3 erhöht und somit die nach der AAO Gefahrguteinsatz vorgesehenen Einheiten (Umwelteinheit Südschiene, GW-G Belm, Fachzug 4 der Kreisfeuerwehrbereitschaft Umwelt (Dekontamination) und die IuK-Gruppe/ELW 2) alarmiert.

Die Feuerwehr Dissen stellt in der Umwelteinheit "Südschiene" den Rüstwagen RW 2 und das Tanklöschfahrzeug TLF 16/25 und rückte mit diesen beiden Fahrzeugen nach Hilter aus.

Bei der weiteren Lageerkundung stellte sich heraus, dass sich in dem Sammelschacht ein 1000-Liter-Gebinde Essigsäure und ein 200-Liter-Fass Salpetersäure befanden, wobei das letztere leck geschlagen war. Salpetersäure bildet in Verbindung mit Metall nitrose Gase. Durch dieses Gas wurde der Baggerfahrer auf seiner Flucht ins Freie ohnmächtig und lag regungslos in der Betriebshalle. Es bestand akute Explosions- und Brandgefahr.


Nach der umgehend von der FF Hilter eingeleiteten Menschenrettung des Baggerfahrers wurde danach damit begonnen, die auslaufende Flüssigkeit aufzufangen und das Leck abzudichten. Bei Temperaturen von rd. 25° C rüsteten sich mehrere Feuerwehrleute mit Chemikalienschutzanzügen aus, um diese Aufgaben anzugehen.

Die Bergung des leckgeschlagenen Fasses mit der Salpetersäure gestaltete sich allerdings ziemlich schwierig, da der Sammelschacht zur Hälfte mit Müll gefüllt war und die Fässer dennoch ca. 2 Meter tief lagen.

Nach kurzer Beratung des Einsatzleiters mit dem Einsatzabschnittsleiter Gefahrgut und dem Gruppenführer des GW-G entschied man sich, das 200-l-Fass in einem Überfass mittels einer schiefen Ebene aus Holzbohlen aus dem Schacht zu ziehen. Mit dem Bergungsgeschirr gelang es schließlich, den Behälter mit der Seilwinde des Rüstwagens aus dem Schacht zu ziehen. An dem 1000 l-Behälter mit Essigsäure konnten keine Leckagen festgestellt werden und dieser wurde schließlich durch ein Entsorgungsunternehmen abgepumpt und entsorgt.

Nach ca. zwei Stunden war für die ca. 120 Einsatzkräfte diese Gefahrgutübung beendet.


Text und Fotos: Dietmar Kirsch, Ralf Telkämper (beide FF Hilter) und Ulrich Lindhorst