22.07.2017 - Feuer Gewerbebetrieb, Dissener Heide
Am Samstagmorgen wurde die Feuerwehr Dissen um 09:47 h mit den Einsatzstichworten
"Auslösung Brandmeldeanlage" zu einem Gewerbebetrieb in der Straße "Dissener Heide"
alarmiert. Als das erste Löschfahrzeug wenige Minuten darauf ausrückte, erfolgte
von der Regionalleitstelle Osnabrück die neuere Information, dass sich eine Explosion
ereignet habe und es mehrere Verletzte gebe. Daraufhin ließ der Einsatzleiter
sofort die Feuerwehr Bad Rothenfelde hinzu alarmieren.
Beim Eintreffen der Feuerwehr stellte sich die Lage so da, dass auf der Rückseite
des Gebäudes ein ausgedehnter Brand im Bereich der Kälteanlagen vorlag und ersten
Erkenntnissen zufolge sieben Personen teils schwer verletzt waren. So wurde nach
einer entsprechenden Rückmeldung an die Regionalleitstelle unmittelbar die
Einsatzstufe "MANV 7" (Massenanfall von Verletzten) ausgelöst.
Zwei Männer im Alter von 20 und 27 Jahren erlitten schwere Brandverletzungen und
wurden mit Rettungshubschraubern in Spezialkliniken geflogen. Weiterhin waren
zwei Personen mittel verletzt und zwei weitere leicht verletzt. Zusätzlich
mussten im Verlauf des Einsatzes auch zwei Feuerwehrleute behandelt werden,
sodass insgesamt acht Verletzte zu beklagen waren.
Während die Löschangriffe von außen vorgenommen und die Verletzten durch den
Rettungsdienst sowie die "Sanitäter vor Ort" behandelt wurden, erfolgte die räumliche
Organisation der Einsatzstelle mit der Einrichtung des Rettungsmittelhalteplatzes
und der Einteilung in Einsatzabschnitte. Um ausreichend Kräfte zur Verfügung zu haben,
wurde auch noch die Feuerwehr Hilter zur Unterstützung alarmiert.
Durch den Einsatz von Wasserwerfern und mehreren C-Rohren konnte das Feuer soweit
unter Kontrolle gebracht werden, dass eine weitere Ausbreitung durch Flammen und Hitze
erfolgreich unterbunden werden konnte. Außerdem wurden etwa 15 Gasflaschen gekühlt
bzw. aus dem Gefahrenbereich gebracht.
Da damit gerechnet werden musste, dass sich in der mit Paneelen gebauten Außenfassade
des Kühlhauses Brandnester befinden, wurde die Fassade auf Rat von bautechnischen
Fachberatern an zwei Stellen geöffnet und kontrolliert. Weiterhin wurde eine
Belüftung bzw. Entrauchung der Kühlhalle vorgenommen.
Durch die heftige Explosion flogen größere Teile bis in die Abfahrt der angrenzenden
Autobahn. Die A33 musste im Bereich der Anschlussstelle Dissen-Süd für rund zwei
Stunden gesperrt werden.
Nach dem ersten polizeilichen Ermittlungsergebnis könnte sich der folgenschwere
Unglücksfall durch unsachgemäße Ausführungen bei Reparaturarbeiten an einem
Kühlaggregat ereignet haben. Zur Schadenshöhe können keine detaillierten Angaben
gemacht werden, da neben den Kühlaggregaten und der Halle auch dort gelagerte
Waren in Mitleidenschaft gezogen wurden.
Neben den genannten Feuerwehren waren außerdem eingesetzt: Zwei Rettungshubschrauber,
Leitender Notarzt (LNA), mehrere NEF und RTW aus dem Regelrettungsdienst und aus SEG´n,
Organisatorischer Leiter Rettungsdienst (OrgL), FüKom und Sanitäter vor Ort. Von der
Kreisfeuerwehr Osnabrück der GW-L der FTZ-Süd, Brandschutzprüfer, Abschnittsleiter-Süd
und Stellvertreter. Einheiten von der Kreisfeuerwehr Gütersloh zum Einsatz eine Drohne,
mehrere Streifen der Polizei, das Energieversorgungsunternehmen sowie einige Helfer des
DRK Dissen-Bad Rothenfelde, die für die Verpflegung der Einsatzkräfte sorgten.
Gegen 17:00 h konnten die letzten Kräfte die Einsatzstelle verlassen und sie an
die Verantwortlichen der Firma übergeben.
[ul], Fotos: Achim Köpp, Andreas Eickhoff, NWM-TV und Facebook-Post
|