21.04.2015 - Feuer Gewerbebetrieb, Bahnhofstr. 4
Die Ausbreitung eines fortentwickelten Brandes im Bereich des Daches auf weite Teile des
Zentrallagers bei der Firma Homann haben die Feuerwehren am Dienstagnachmittag im guten
Zusammenspiel verhindern können.
Wie die Polizei inzwischen ermittelt hat, muss nach umfangreichen Zeugenvernehmungen sowie
den Spuren am Brandort davon ausgegangen werden, dass das Feuer durch Funkenflug in
unmittelbarem Zusammenhang mit Dachdeckerarbeiten entstanden ist. Unter Beteiligung der
Staatsanwaltschaft Osnabrück wurde gegen einen 47-jährigen Dachdecker sowie seine
20-jährige Kollegin ein Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Brandstiftung
eingeleitet.
Diese beiden Personen waren während eigener Löscharbeiten mit Verdacht auf
Rauchgasintoxikation in ein Osnabrücker Krankenhaus eingeliefert worden, konnten aber
bereits am Abend nach ambulanter Behandlung wieder entlassen werden. Weitere Personen
wurden bei dem Brand nicht verletzt.
Die erste Alarmmeldung erreichte die Werkfeuerwehr Homann um 16:08 Uhr und wenige Minuten
später war auch schon die Feuerwehr Dissen alarmiert worden. Aufgrund der weithin sichtbaren
Rauchwolke wurde noch auf der Anfahrt die Feuerwehr Bad Rothenfelde hinzugezogen.
Während die Werkfeuerwehr Homann die Brandbekämpfung im 1. Obergeschoss des Lagers über
das Treppenhaus vom Hof aus vornahm, brachten die Feuerwehren Dissen und Bad Rothenfelde
zuerst ihre Drehleitern am westlichen Teil des Gebäudes in Stellung, um die Flammen auf
dem Dach zu löschen. Parallel dazu wurden weitere Atemschutztrupps über eine Außentreppe
eingesetzt, die ebenfalls in das 1. Obergeschoss vorgingen. Wegen des sich abzeichnenden
großen Bedarfs an Atemschutzgeräteträgern wurde zwischenzeitlich auch die Feuerwehr Hilter
angefordert, die nach ihrem Eintreffen die Werkfeuerwehr im östlichen Einsatzabschnitt
unterstützte.
Aufwendig gestaltete sich die Brandbekämpfung auf dem Dach. Das offene Feuer war schnell
unter Kontrolle, jedoch hatte sich der Brand unterhalb der Kälteanlagentechnik in der
Dämmung des Gebäudes "eingenistet", war deshalb deshalb nicht ohne weiteres erreichbar
und sorgte weiterhin für eine entsprechende Rauchentwicklung. Nachdem auf die betreffende
Fläche Schaum aufgebracht wurde, stellte sich ein Löscherfolg ein.
Mit Hilfe von Wärmebildkameras wurden Stellen lokalisiert, an denen sich offenbar noch
Glutnester befanden. Um sicher zu gehen, dass das Feuer nicht wieder auflodert, wurde
dort die Decke mit einer Rettungssäge geöffnet. Gegen 18:30 Uhr war der Brand weitestgehend
gelöscht und die Kräfte konnten größtenteils mit der Rücknahme ihrer eingesetzten Geräte
und Schläuche beginnen.
Im Verlauf des Einsatzes war es außerdem erforderlich, den Fachzug "Messen und Spüren"
der Kreisfeuerwehrbereitschaft Umweltschutz und die IuK-Gruppe/ELW 2 anrücken zu lassen.
Der Fachzug übernahm die Aufgabe, Luftmessungen in der Umgebung durchzuführen. Alle
Messungen ergaben keine auffälligen Schadstoffkonzentrationen.
Neben den genannten Feuerwehren und der Polizei waren die SEG 7 und die SEG 11 der Malteser
vor Ort, die für die rettungsdienstliche Komponente und die Verpflegung der Einsatzkräfte
sorgten.
Nach Aussage eines Sprechers der Firma Homann können zum Ausmaß des Schadens (unmittelbarer
Brandschaden, Folgeschäden durch Warenverlust,Betriebsausfall pp.) derzeit keine
detaillierten Angaben gemacht werden.
[ul, Polizeiinspektion OS], Fotos: Daniel Kleekamp
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