Freiwillige Feuerwehr Stadt Dissen aTW
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In der Nacht von Samstag auf Sonntag, den 07.09.2008 sind Teile der ehemaligen Fleisch- und Wurstwarenfabrik Heidländer niedergebrannt und hatten einen lang andauernden Einsatz für die Feuerwehren, Rettungsdienste, Polizei sowie die Stadt Dissen zur Folge. Personen kamen dabei nicht zu schaden.

Aufmerksame Autofahrer hatten vom Niedersachsenring aus um kurz nach halb vier eine große dunkle Rauchwolke in diesem Bereich wahrgenommen und gingen der Sache näher auf
 
 

Beim Eintreffen der ersten Kräfte schlugen bereits meterhohe Flammen aus dem Gebäude.

den Grund. An dem o. a. Objekt im Gewerbegebiet am Westring sahen sie kurz darauf, wie Flammen aus der Dachhaut schlugen und setzten einen entsprechenden Notruf an die Einsatz-Leitstelle im Kreishaus Osnabrück ab.

Um 03:42 Uhr erfolgte die Alarmierung für die Feuerwehr Dissen. Aufgrund der gemeldeten Situation wurde sofort beim Ausrücken des ersten Fahrzeugs (TLF 16/25) veranlasst, dass die Feuerwehr Bad Rothenfelde zur Unterstützung angefordert wird.

Beim Eintreffen des TLF 16/25 um 03:48 Uhr stand der rechte Abschnitt des Gebäudes auf einer Länge von ca. 40 m und einer Tiefe von ca. 25 m in Vollbrand. Die seit dem Jahr 2003 leerstehenden Hallen wurden früher von der Firma überwiegend als Versand- und Lagerbereich (mit Kühlräumen) genutzt. Umgehend wurden daraufhin auch die Werkfeuerwehr Homann und die Feuerwehr Hilter hinzugezogen.


Die Brandbekämpfung wurde zunächst über die Wenderohre der Drehleitern und mehrere B- und C-Rohre von außen vorgenommen. Gezielte Innenangriffe konnten bis auf eine Ausnahme (Zugang über Hauptflur) nicht eingeleitet werden, da die Dachkonstruktion einzustürzen drohte und wenig später dann auch tatsächlich teilweise zusammenfiel.

Um das Feuer unter Kontrolle zu bekommen, wurde daher anschließend ein massiver Schaumeinsatz über zwei Drehleitern und ein weiteres Schaumrohr von draußen durchgeführt, der zum Erfolg führte und mit dem eine weitere Ausbreitung des Feuers auf die links gelegenen Gebäudeteile verhindert wurde. Für die Bereitstellung von ausreichenden Mengen an Schaummittel sorgte zuerst die BF Osnabrück mit ihrem WLF/AB Schaum und im späteren Verlauf die FTZ-Süd.


Aufgrund der starken Rauchentwicklung durch die brennenden Isolier- und Kunststoffe sowie der in Richtung Nordwesten ziehenden Qualmwolken wurde um 04:09 Uhr der Fachzug Messen und Spüren der Kreisfeuerwehrbereitschaft Umweltschutz angefordert.

Die Messexperten richteten 20 verschiedene Kontrollpunkte ein - insbesondere in Nähe des Krankenhauses und der Kliniken in Bad Rothenfelde - aber auch in Kloster Oesede, Wellendorf, Borgloh und Wellingholzhausen. Glücklicherweise war in allen Fällen kein Messergebnis über gesundheitsgefährdende Konzentrationen zu verzeichnen, sodass der über Radio veröffentlichte Warnhinweis an die Bevölkerung, Fenster und Türen geschlossen zu halten, aufgehoben werden konnte.

Die rückwärtig direkt an dem Betriebsgelände vorbeiführende Bahnstrecke von Osnabrück nach Bielefeld (Haller Willem) wurde bis ca. 07:00 Uhr gesperrt, um auch von dieser Seite her Einsatzmaßnahmen durchführen zu können.

Im weiteren Verlauf des Vormittags loderten immer wieder Brandnester im Dach und in den Zwischenwänden auf. In Abstimmung mit dem Verwalter des Grundstücks entschloss sich die Einsatzleitung, einen Bagger anzufordern, mit dessen Hilfe vor allem die eingestürzten Gebäudeteile beiseite geräumt wurden. Dadurch konnten die letzten vorhandenen Glutnester abgelöscht werden.

Für die Versorgung an der Einsatzstelle mit Atemluftflaschen und Schläuchen sorgten die Kollegen der FTZ-Süd, während die SEG 11 der Malteser die Verpflegung der Einsatzkräfte übernahm. Ferner waren ein RTW aus Bad Laer und die SEG 7 der Malteser in Bereitstellung. Die Sperrung des Westrings und die Einrichtung einer Umleitung nahmen die Polizei Dissen und Mitarbeiter des Bauhofs der Stadt Dissen vor.


Gegen 13:45 Uhr konnten mit Ausnahme der Besatzung des TLF 16/25, die als Brandwache bis 17:00 Uhr vor Ort blieb, die letzten Kräfte die Einsatzstelle verlassen. Hinsichtlich der Brandursache hat die Polizei die Ermittlungen aufgenommen. Ersten Erkenntnissen zufolge dürfte es sich um fahrlässige oder vorsätzliche Brandstiftung handeln.

Eingesetzte Kräfte:

- FF Dissen
- WF Homann
- FF Bad Rothenfelde
- FF Hilter
- Fachzug Messen und Spüren der FB-Umweltschutz
- FTZ-Süd
- BF Osnabrück mit WLF/AB Schaum
- DRK-Rettungsdienst Bad Laer
- SEG 7 Malteser
- SEG 11 Malteser
- Polizei Dissen/Gmhütte
- Stadt Dissen


Fotos: Michael Schulze, Achim Köpp